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REGIONALGEOLOGISCHER ÃœBERBLICK

Ingenieurbüro für Geologie - Mag. Günther Weixelberger

Der Pauliberg ist der Rest eines jungtertiären Vulkans, dessen Alter mit etwa 11 Millionen Jahren ermittelt werden konnte und somit in das Pannonium bzw. in den Grenzbereich Sarmatium/Pannonium fällt. Das Vorkommen der magmatischen Gesteine streicht in Form eines länglichen Streifens von NW nach SE. Von der zentralen Eruptionszone, die den Kernbereich des Vorkommens darstellt, erstreckt sich in südöstlicher Richtung zudem ein ausgedehnter Lavastrom. Die Gesteine auf der Basaltkuppe des Pauliberges haben die Wechselgneise des anstehenden Grundgebirges durchdrungen und lagern außerhalb des Förderschlots diesen kristallinen Gesteinen direkt auf.

 

Das kristalline Grundgebirge

Das kristalline Grundgebirge ist der unterostalpinen Wechseleinheit zuzuordnen. Der Wechselgneis ist durch seine erbsengroßen Albitkristalle gekennzeichnet, die ihm ein charakteristisches Aussehen verleihen. Seine Hauptgemengteile sind Albit, Quarz, Muskovit und Chlorit, wodurch dieses Gestein petrographisch als Serizit-Chlorit-Albitgneis bezeichnet werden kann.

 

Differenzierte Basalttypen

Neben dem eigentlichen Wechselgneis sind am Pauliberg weitere Gesteine der Wechselserie anzutreffen. Sie finden sich vor allem nördlich bis nordwestlich ausgedehnte Vorkommen von Wechselschiefer, sowie lokale vorkommen von Wiesmather Gneis und Granitgneis. Tektonisch verschuppt bzw. den Gesteinen der Wechseleinheit finden sich nach Materialien der zentralalpinen Permomesozoikums. Einerseits handelt es sich dabei um Semmeringquarzit, aber auch um das vereinzelte Auftreten von Alpinem Verrucano. Geophysikalische Untersuchungen sowie Bohrungen im großräumigen Umfeld haben bestätigt, dass die vulkanischen Gesteine einem NW-SE verlaufenden vulkanischen Spaltensystem entstammen. Petrographische Bestimmungen zeigten, dass die Gesteine drei unterschiedlichen Eruptionsphasen zuordenbar sind.

Auch aufgrund eingehender geochemischer Analysen konnten die verschiedenste Basalttypen differenziert werden, die sich sowohl hinsichtlich ihrer Zusammensetzung, ihrer Verwitterungsanfälligkeit, als auch dem mechanischen Verhalten unterscheiden lassen.

 

Allophan

Die zurzeit erschlossene Lagerstätte des Pauliberges zeichnet sich durch ein inhomogenes Erscheinungsbild aus, vor allem bedingt durch den Wechsel zwischen Basalten und Tuffen bzw. anderen vulkanischen Auswurfmaterialien. Innerhalb der aktiven Abbaubereiche des Steinbruchs dominiert das Auftreten von mehreren 10-Meter mächtigen und relativ einheitlich ausgebildeter Basaltkörper. Hinsichtlich des strukturellen Aufbaus finden sich neben vereinzelten lagigen Strukturen vor allem domförmige Aufwölbungen und flächige Basaltdecken. Zudem sind durchschlagende „dikes“ mit pilzförmigen Lavaaustritten an der ursprünglichen Geländeoberkante zu erkennen. Im westlichen bzw. südwestlichen Bereich des geöffneten Steinbruchs befinden sich direkte Eruptionsbereiche, die gegen Süden – also in Richtung des gegenständlich geplanten Erweiterungsgebiets – in die zentrale Eruptionsspalte übergehen.

 

MINERALARTEN AM PAULIBERG

entnommen aus „Die Mineralien des Burgenlandes“, Eisenstadt, 2009

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Steinbruchbetrieb schließt Basalte des basischen Vulkanismus (aus dem Ober-Sarmatium bzw. Unter-Pannonium) auf. Beim Pauliberg handelt es sich um die mineralreichste Fundstelle des Burgenlandes, jedoch sind nur wenige größere Hohlräume mit Mineralbildungen gefunden worden, meist liegen nur sehr kleine (mm-Bereich oder darunter), aber vorzüglich ausgebildete Kristalle vor. Derzeit (Frühjahr 2009) sind ca. 60 Mineralarten identifiziert und weitere 6 fraglich.

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